Physiotherapie und Prävention
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News

Ultraschallgestützte Therapie reduziert Rückenschmerzen

Rund ein Drittel der Erwachsenen in Deutschland leidet unter Rückenschmerzen. 26,2 Millionen Menschen suchen deshalb ärztliche Hilfe. Der sogenannte interventionelle Ultraschall bietet innovative Möglichkeiten in der Schmerztherapie bei Rückenschmerzen. Durch ultraschallgesteuerte Injektionen an Wirbelgelenke oder an Nervenwurzeln können Schmerzen gezielt gelindert werden. Immer mehr Kliniken setzen diese Methode ein und die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin e.V. (DEGUM) verzeichnet steigende Zahlen von Teilnehmenden bei Fortbildungsveranstaltungen. Ultraschallgestützte Interventionen sind auch Thema beim Dreiländertreffen vom 2. bis 4. Oktober 2024 in Salzburg.

Schmerztherapeutische Eingriffe mittels Computertomografie an der Wirbelsäule sind seit Jahrzehnten etabliert. Seit einigen Jahren werden aber auch zunehmend Ultraschallverfahren eingesetzt. Diese reduzieren die Strahlenbelastung, ohne die Behandlungsqualität zu beeinträchtigen. „Moderne Ultraschallgeräte bieten enorme diagnostische und therapeutische Möglichkeiten in der Schmerzmedizin“, erklärt Dr. med. Peter Schwarzkopf, Oberarzt der Klinik für Anästhesie und Schmerztherapie an den Sana Kliniken Leipziger Land - Klinikum Borna und stellvertretender Leiter der DEGUM-Sektion Anästhesiologie. Vor allem bei Bandscheibenvorfällen und in der Diagnostik haben sich ultraschallgestützte Eingriffe bewährt und weisen gute wissenschaftliche Evidenz auf (siehe Literatur).

Dabei führen Ärztinnen und Ärzte unter Ultraschallkontrolle eine Punktionsnadel an das schmerzverursachende Wirbelgelenk oder die gereizte Nervenwurzel und spritzen anschließend ein Schmerzmittel - gegebenenfalls in Kombination mit Cortison - zur Schmerzlinderung und Entzündungshemmung. „Ziel ist es, die Schmerzen zu lindern und so eine Physiotherapie zu ermöglichen, die unter akuten Schmerzen kaum möglich ist“, erklärt Schwarzkopf. Das Verfahren hat aber noch weitere Vorteile: Ohne diese Interventionen wären oft hohe Dosen von Opioiden nötig. Zudem sind ultraschallgestützte Verfahren Teil eines multimodalen Therapiekonzepts und können auch an peripheren Nerven eingesetzt werden.

Fortbildungscurriculum für schmerztherapeutische Interventionen Die Sektion Anästhesiologie der DEGUM bietet bereits seit 2021 ein Fortbildungscurriculum für schmerztherapeutische Interventionen einschließlich Wirbelsäuleninterventionen an. Der 8-tägige Kurs steht allen Fachrichtungen offen und wird von DEGUM-Experten verschiedener Disziplinen geleitet. „Unser Ziel ist es, diese schonenden und kostengünstigen Verfahren in der Breite der Ärzteschaft zu verankern und dabei auf Belastung durch Strahlung oder Kontrastmittel zu verzichten“, betont Schwarzkopf. An den insgesamt 8 Grund- und Aufbaukursen sowie 2 Abschlusskursen in Augsburg und Borna haben rund 180 Ärztinnen und Ärzte teilgenommen. „Diese moderne Konzept wird seit 3 Jahren zum Nutzen der Patienten und Patientinnen intensiv ausgebildet und die DEGUM verzeichnet einen deutlichen Zuwachs dieser Behandlungsmethode in Kliniken und Praxen“, so Schwarzkopf. Expertinnen und Experten findet man auf der Homepage der DEGUM unter https://www.degum.de/service.html.

Dreiländertreffen in Salzburg Ultraschallgestützte Verfahren in der Anästhesie werden auch Thema beim Dreiländertreffen (DLT) der Fachgesellschaften für medizinischen Ultraschall aus Deutschland (DEGUM), Österreich (ÖGUM) und der Schweiz (SGUM) sein, das vom 2. bis 4. Oktober 2024 in Salzburg stattfindet. „Der Ultraschall ist in der modernen Anästhesie mittlerweile angekommen. Er macht die Verfahren präziser und sicherer aber der Weiterbildungsbedarf ist noch groß“, so Schwarzkopf abschließend.

Literatur Loizides A, Gruber H, Peer S, Galiano K, Bale R, Obernauer J. Ultrasound guided versus CT-controlled pararadicular injections in the lumbar spine: A prospective randomized clinical trial. Am J Neuroradiol. 2013.
Wan Q, Wu S, Li X, et al. Ultrasonography-Guided Lumbar Periradicular Injections for Unilateral Radicular Pain. 2017;2017.
Sadeghian H, Motiei-Langroudi R. Sonography guided lumbar nerve and facet blocks: The first report of clinical outcome from Iran. Radiography. 2018; 24:52-56.
Hofmeister M, Dowsett LE, Lorenzetti DL, Clement F. Ultrasound- versus fluoroscopy-guided injections in the lower back for the management of pain: a systematic review. Eur Radiol. 2019; 29:3401-3409.
Han SH, Park KD, Cho KR, Park Y. Ultrasound versus fluoroscopy-guided medial branch block for the treatment of lower lumbar facet joint pain. Med (United States). 2017;96.
Shi W, Tian D, Liu D, Yin J, Huang Y. The comparison of measurement between ultrasound and computed tomography for abnormal degenerative facet joints. Med (United States). 2017;96.
Baig S, Moon JY, Shankar H. Review of Sympathetic Blocks. Reg Anesth Pain Med. 2017;42:1.
https://www.gesundheitsatlas-deutschland.de/erkrankung/rueckenschmerzen?activeVa... (zuletzt abgerufen 18.9.2024)
https://www.aok.de/pp/bv/pm/gesundheitsatlas-rueckenschmerz/ (zuletzt abgerufen 18.9.2024)

Physiotherapie bei Rheuma

Anlässlich des Welt-Rheuma-Tages am 12. Oktober betont Physio Deutschland die wichtige Rolle der Physiotherapie in der Behandlung von Menschen mit Rheuma. Gezielt angeleitete Bewegung kann Schmerzen lindern und Mobilität erhalten.

Rheuma betrifft Millionen Menschen weltweit und kann das tägliche Leben stark beeinträchtigen. Zum Welt-Rheuma-Tag am 12. Oktober möchte Physio Deutschland auf die entscheidende Bedeutung der Physiotherapie bei der Behandlung von Rheuma hinweisen.

Gezielte physiotherapeutische Bewegung gegen Schmerzen Physiotherapeutische Maßnahmen zielen darauf ab, die Beweglichkeit der Gelenke zu fördern, Muskeln zu stärken und Schmerzen zu lindern. Durch individuell abgestimmte Übungen können Betroffene ihre Beweglichkeit verbessern und entzündlichen Prozessen entgegenwirken. Dies führt zu mehr Selbstständigkeit und einer verbesserten Lebensqualität. „Regelmäßige Bewegung ist besonders bei Rheuma ein entscheidender Faktor, um langfristig mobil zu bleiben“, sagt Ute Merz von Physio Deutschland (Webseite: www.physio-deutschland.de). Physiotherapeut*innen arbeiten dabei eng mit den Betroffenen zusammen. Sie erarbeiten gemeinsam gezielte Übungen, die auch im Alltag integriert werden können.

Zudem hilft Physiotherapie, Fehlhaltungen zu vermeiden und so weiteren Verschleiß zu verhindern. Neben aktiven Übungen können auch passive Therapien wie Massagen und Wärmeanwendungen eine unterstützende Rolle spielen. Der Welt-Rheuma-Tag ist eine wichtige Gelegenheit, die Aufmerksamkeit auf die Bedürfnisse von Rheumapatient*innen zu lenken und die Bedeutung einer interdisziplinären Behandlung, bei der die Physiotherapie einen festen Bestandteil bildet, zu unterstreichen. Bewegung ist der Schlüssel zu mehr Lebensqualität – gemeinsam gegen Rheuma!

Gesundheitsberufe fordern Gesundheitsgipfel im Bundeskanzleramt

Vertreterinnen und Vertreter von mehr als vier Millionen Beschäftigten aus dem Gesundheitswesen fordern eine Neuausrichtung der Gesundheitspolitik. Das Durchschnittsalter und der Behandlungsbedarf der Bürgerinnen und Bürger steigen. Gleichzeitig werden in den kommenden Jahren viele im Gesundheitswesen Beschäftigte altersbedingt aus dem Berufsleben ausscheiden. Mit Blick auf diese drohende doppelte demografische Krise fordern 40 im Bündnis Gesundheit zusammengeschlossene Organisationen die Bundesregierung auf, einen Gesundheitsgipfel im Bundeskanzleramt einzuberufen. Das Bündnis plädiert dafür, dabei alle Politikbereiche mit einzubeziehen, die die gesundheitlichen Belange der Bürgerinnen und Bürger betreffen.

Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats: „Das Gesundheitswesen ist in einem kritischen Zustand. Der Teufelskreis von Überlastung, Erschöpfung und Abwanderung von Fachkräften in andere Berufe konnte bisher nicht durchbrochen werden. In seiner derzeitigen Verfassung wäre das Gesundheitssystem nicht in der Lage, eine gesundheitliche Krise größeren Ausmaßes zu bewältigen. Doch schon im Routinebetrieb geht die Schere zwischen Anspruch und Realität der Gesundheitsversorgung immer weiter auseinander. In vielen Bereichen gehören Wartezeiten und Versorgungseinschränkungen schon heute zum Alltag. Das gefährdet die Sicherheit der Patientenversorgung ebenso wie die Gesundheit der Beschäftigten. Die Herausforderungen sind inzwischen so groß, dass diese nur noch ressortübergreifend und nur durch eine übergeordnete Schwerpunktsetzung bewältigt werden können.“

Dr. Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer: „Wenn sich die Spitzenorganisationen aus dem Gesundheitswesen in einem so großen Bündnis
zusammenschließen, sollte die Politik das ernst nehmen und sich den gesundheitspolitischen Herausforderungen stellen. Neben einer auskömmlichen, zukunftsfähigen Finanzierung brauchen wir dringend grundlegende Strukturreformen. Unter anderem müssen Steuerungselemente eingeführt werden, die das Personal entlasten. Dazu gehören zwingend mehr Gesundheitsförderung und Prävention, eine gezielte Koordination der Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen, eine effiziente Nutzung von Ressourcen und die noch engere Zusammenarbeit der Gesundheitsberufe.“

Ute Repschläger, Vorsitzende des Bundesverbands selbstständiger Physiotherapeuten: „Unser Gesundheitswesen braucht versorgungsorientierte, praxistaugliche und nachhaltige Strukturen. Zur Bewältigung der demografischen Herausforderungen sind neue Antworten zum Umgang mit dem Fachkräftemangel nötig. Natürlich brauchen wir in allen Berufen höhere Ausbildungskapazitäten. Vor allem aber müssen die in der Versorgung tätigen Kolleginnen und Kollegen vor Überlastung geschützt werden. Arbeitsbedingungen dürfen nicht weiter dazu führen, dass Fachkräfte sich beruflich umorientieren und das Gesundheitswesen bewusst verlassen. Daneben sollte die Integration ausländischer Fachkräfte und die strukturierte Einbeziehung pflegender Zugehöriger mitgedacht werden. Chronisch kranke Patientinnen und Patienten brauchen stärkere Unterstützung darin, ihre medizinisch-pflegerischen Lebenssituationen zu bewältigen. Die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung muss gestärkt werden.“

Hannelore König, Präsidentin des Verbands medizinischer Fachberufe: „Gesundheit und Pflege sind keine Kostenfaktoren. Sie bilden vielmehr die Grundlage für eine lebenswerte, sozial und politisch stabile Gesellschaft. Deswegen ist – gerade auch vor dem Hintergrund des zurückgehenden Vertrauens in unsere Demokratie – eine auskömmliche Finanzierung des Gesundheitssystems unabdingbar. Sie ist Voraussetzung für eine patienten- und aufgabengerechte personelle Ausstattung ebenso wie für die dringlich notwendigen strukturellen Reformen. So haben Projekte wie die Krankenhausreform oder die Notfallreform das Potenzial, die Gesundheitsversorgung zu verbessern. Allerdings muss die Bundesregierung die Übergangs- und Transformationsphasen finanziell absichern. Anderenfalls drohen die Reformen zu scheitern. Zudem müssen die gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherungen durch ausreichend hohe Bundesmittel finanziell abgesichert werden. Wir fordern die Abschaffung der Budgetierung von Leistungen, da Budgetierung drohende Versorgungslücken verschärft und zu Leistungskürzungen führt.“

Als Grundlage für den Krisengipfel im Kanzleramt haben die im Bündnis Gesundheit zusammengeschlossenen Organisationen gemeinsam ein Thesenpapier erarbeitet, das an das Bundeskanzleramt übermittelt wird. Es führt Maßnahmen zu den drei wesentlichen Handlungsfeldern Fachkräftemangel, Strukturreformen und Finanzierung der Versorgung aus. Nach Überzeugung der Bündnispartner kann nur so eine zukunftsfeste, patientengerechte Gesundheitsversorgung gewährleistet werden.

Thesenpapier des Bündnis Gesundheit: Zukunft des Gesundheitswesens ressortübergreifend sichern

Eine Aufzeichung der Pressekonferenz ist auf der Internetseite der Bundesärztekammer zu finden.

Das Papier wird getragen von:

Bundesärztekammer (BÄK)

Deutscher Pflegerat e. V. (DPR)

Bundesverband selbstständiger Physiotherapeuten – IFK e. V.

Verband medizinischer Fachberufe e. V. (vmf)

ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e. V.

ADEXA – Die Apothekengewerkschaft

AWMF e. V. Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlich Medizinischen Fachgesellschaften

Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten e. V. (BDI)

Berufsverband Orthoptik Deutschland e. V. (BOD)

Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK)

Bundesverband für Ergotherapeut:innen in Deutschland BED e. V.

Bundesverband PTA e. V. (BVpta)

Bundeszahnärztekammer Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Zahnärztekammern e. V. (BZÄK)

bvvp e. V. Bundesverband der Vertragspsychotherapeuten

dbl – Deutscher Bundesverband Logopädie e. V.

Der Verband für Physiotherapie – Vereinigung für die physiotherapeutischen Berufe (VPT) e. V.

Deutsche Gesellschaft für Psychoanalyse, Psychotherapie, Psychosomatik und Tiefenpsychologie (DGPT)

Deutsche Vereinigung für Soziale Arbeit im Gesundheitswesen e. V. (DVSG)

Deutscher Ärztinnenbund e. V.

Deutscher Berufsverband für Altenpflege e. V. (DBVA)

Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) Bundesverband e. V.

Deutscher Bundesverband der Atem-, Sprech- und Stimmlehrer/innen Lehrervereinigung Schlaffhorst-Andersen e. V. (dba)

Deutscher Bundesverband für akademische Sprachtherapie und Logopädie (dbs)

Deutscher Verband Ergotherapie e. V. (DVE)

Deutscher Verband für Physiotherapie (ZVK) e. V.

Deutscher Verband für Podologie (ZFD) e. V.

DVTA – Dachverband für Technologen/-innen und Analytiker/-innen in der Medizin Deutschland e. V.

Hartmannbund - Verband der Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e. V.

Hausärztinnen- und Hausärzteverband e. V.

Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV)

Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV)

LOGO Deutschland Selbstständige in der Logopädie e. V.

Marburger Bund Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e. V.

MEDI GENO Deutschland e. V.

Spitzenverband Fachärztinnen und Fachärzte Deutschlands e. V. (SpiFa)

VDB Physiotherapieverband

Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland e. V. (VDBD)

Verband der Diätassistenten - Deutscher Bundesverband e. V. (VDD)

Verband leitender Krankenhausärztinnen und -ärzte e. V. (VLK)

Virchowbund - Verband der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e. V.

Drei häufige Fehlannahmen bei Mehrsprachigkeit

Wer mehrere Sprachen spricht, hat einige Vorteile in der globalisierten Welt. Und doch halten sich manche Mythen rund um die Mehrsprachigkeit hartnäckig. Nicht selten wird Mehrsprachigkeit als ein Risikofaktor für sprachliche Entwicklung von Kindern angesehen. Eine der Fehlannahmen, denen der Deutsche Bundesverband für Logopädie e.V. (dbl) zum Europäischen Tag der Sprachen am 26. September 2024 auf den Grund geht.

Was hinter den Mythen steckt, erklärt dbl-Expertin Prof. Dr. Wiebke Scharff Rethfeldt, Professorin für Logopädie und Leiterin des Studiengangs Angewandte Therapiewissenschaften an der Hochschule Bremen.

Mythos 1: Es stört den Deutscherwerb, wenn man die Herkunftssprache praktiziert.

„Nein. Zwar erwirbt man eine neue Sprache wie Deutsch am schnellsten in der direkten Interaktion mit Muttersprachler*innen, aber: Dies gelingt am besten auf dem Fundament bereits sehr gut ausgebildeter Sprachkompetenzen in der Herkunftssprache. Für eine gelingende Mehrsprachigkeit ist es wichtig, auch die Herkunftssprache im Kontakt mit Muttersprachler*innen vielfältig zu nutzen.“

Mythos 2: Mehrsprachige Erziehung überfordert Kinder.

„Für sprachgesunde Kinder ist es kein Problem, mehrsprachig aufzuwachsen. Dazu müssen die Kinder allerdings ausreichend mit der weiteren Sprache in Kontakt kommen. Dabei ist entscheidend, dass erwachsene Sprecher*innen häufig, reichlich und qualitativ hochwertig den Spracherwerb anregen und gute Sprachvorbilder sind", erläutert die Expertin.

Mythos 3: Mehrsprachige Kinder brauchen keine Logopädie.

Scharff Rethfeldt sagt dazu: „Das ist falsch, denn so einfach ist es nicht. Schließlich sind zehn Prozent aller Kinder, auch mehrsprachiger Kinder, von einer Form von Sprachstörung betroffen. Diese Kinder benötigen ebenso wie einsprachig aufwachsende Kinder so früh wie möglich eine logopädische Therapie. Gerade bei mehrsprachigen Kindern werden Hinweise auf Sprachentwicklungsstörungen noch immer häufig als „normale Verzögerung“ des Spracherwerbs bedingt durch Mehrsprachigkeit oder als mangelnde Deutschkenntnisse fehlinterpretiert. Wenn dies passiert, wird eine frühzeitige effektive Intervention verpasst und wertvolle Zeit verloren, denn eine Sprachstörung verwächst sich nicht. Mehrsprachige Kinder mit Sprachentwicklungsstörungen brauchen ebenso eine logopädische Behandlung wie einsprachige Kinder.“

Weitere hilfreiche Informationen zum Thema finden Sie auf unserer Website oder auf dem Flyer von Prof. Scharff Rethfeldt „Störungen der Sprachentwicklung bei mehrsprachig aufwachsenden Kindern“.



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